Das Assoziierungsabkommen EU-Zentralamerika – Entwicklungsalternativen für El Salvador?
Pupusas sind das Nationalgericht El Salvadors. Erobern die mit Bohnenmus, Käse oder Schweineschwarte gefüllten, leckeren Maisfladen dank neuer Abkommen nun bald die europäischen Supermärkte? Was würde das den vielen kleinen Familienbetrieben, in denen die Pupusas gebacken werden, nützen?
Das in Deutschland ebenso wie in El Salvador kürzlich verabschiedete Assoziierungsabkommen zwischen den sechs Ländern Zentralamerikas und der Europäischen Union (AdA) bindet weltwirtschaftliche Zwerge an einen Riesen. Es geht auf den San-José-Prozess zurück, mit dem die EU bereits seit 1984 versucht, sich in Mittelamerika neben den USA zu positionieren. Diese haben neuerdings ein „Bündnis für Wachstum“ mit El Salvador erwirkt, das wiederum ein Public-Private-Partnership-Gesetz voraussetzte. Kritiker_innen befürchten, dass all diese Regelwerke schon bald eine perfekte Zwangsjacke für Staat und Gesellschaft in El Salvador bilden werden. Welche wirtschaftlichen, sozialen und politischen Spielräume bleiben da noch und wo kann Solidaritätsarbeit ansetzen?
Referenten aus El Salvador:
Roger Blandino, ehem. „Comandante Jeremias“, Ex-Bürgermeister der Stadt Mejicanos, derzeit in der Führung der linksgerichteten Regierungspartei FMLN für die Beziehungen zu den sozialen Bewegungen zuständig.
Saúl Baños, Rechtsanwalt, langjähriger Mitarbeiter der Menschenrechtsorganisation FESPAD, dort Leiter der Abteilung für wirtschaftliche, soziale, kulturelle und Umweltrechte.
Der Vortrag findet am Donenrstag, den 07. November, um 19.30Uhr auf dem Dachboden des Oscar-Romero-Hauses statt. Der Vortrag wird auf Spanisch gehalten und auf Deutsch übersetzt. Weitere Termine der Rundreise finden sich hier.