Mittelamerikas Kinder auf dem Weg in die USA

Wie eine Fluchtbewegung genutzt wird, um Migration zu kontrollieren

Info Veranstaltung am Dienstag den 18.11.2014 um 19:00 Uhr auf dem Dachboden im ORH

Barack Obama bezeichnete die Flucht von zehntausenden Kindern und Jugendlichen aus Guatemala, El Salvador und Honduras binnen der letzten Monate zutreffend als „humanitäre Katastrophe“. Doch diese soll den USA fern bleiben: Massenabschiebungen und eine Verschärfung der regionalen Migrationspolitik folgten als Antwort auf die steigenden Zahlen von aufgegriffenen Minderjährigen an der US-Grenze.Kinder und Jugendliche haben in Mittelamerika jedoch oftmals keine (Über-)Lebensperspektive mehr. Ihr Alltag ist geprägt von der Präsenz von Jugendbanden, die sie (zwangs-)rekrutieren und (sexualisierte) Gewalt gegen sie ausüben. Polizei, Militär und rechte Todesschwadrone machen ebenso Jagd auf die Jugendliche aus den armen Vierteln, die sie pauschal der Bandenzugehörigkeit verdächtigen, misshandeln und ermorden. Hinzu kommt die hoffnungslose ökonomische Lage in der Region, die auch durch die Freihandelsabkommen mit den USA und der EU wirtschaftlich ausgeblutet wird. Insbesondere aus Honduras fliehen viele Jugendliche, wo sich die Situation seit dem von den USA unterstützten Putsch vor fünf Jahren dramatisch verschlechtert hat.Die Referentin Kathrin Zeiske arbeitet als Freie Journalistin und Aktivistin in Mittelamerika und Mexiko. In ihrem Vortrag wird sie die Gründe für die Migration ebenso darstellen, wie die Reiserouten und die Strategien der jugendlichen Migrant_innen auf ihrem gefährlichen Weg durch die USA. Sie analysiert die systematischen Angriffe auf das Recht auf Bewegungsfreiheit und Asyl durch die USA und den mexikanischen Staat ebenso wie die Legitimierung dieser Angriffe durch gezielte Medienkampagne in den USA.

Der Eintritt ist frei.
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